25. September 2018

Serbien erhält Unterstützung von der italienischen DU-Kommission

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Die kurz vor der Nis-Konferenz (17.-19. Juni 2018) gegründete serbische Parlamentskommission, die die Folgen der Bombardierungen durch abgereichertes Uran untersucht, wird von der ebenfalls dazu gegründeten Kommission Italiens unterstützt. Dies bestätigte Anfang Juli Gian Piero Scanu, der Leiter der italienischen Kommission.

 

Der nunmehr dritten italienischen Kommission (Italian Parliamentary Commission of Inquiry into the Cases of Death and Serious Diseases That Affected Italian Military Personnel Employed in International Peace Missions, Conservation Conditions and the Possible Use of Depleted Uranium in Military Exercises in the National Territory), die während der vierzehnten Legislaturperiode im Jahr 2005 ins Leben gerufen wurde, sind bisher 4000 Fälle bekannt, in denen italienische Soldaten erkrankten, nachdem sie in Auslandseinsätzen mit DU in Kontakt gerieten. Bei 300 Soldaten führte der Kontakt zum Tod. Gian Piero Scanu ist bereit, die bereits gesammelten Erkenntnisse mit der serbischen Kommission, geleitet von Darko Laketic, Parteimitglied der Serbischen Fortschrittspartei, zu teilen. Eine solche Zusammenarbeit kündigte Laketic bereits Mitte Mai dieses Jahres während einer Parlamentssitzung an. Diese Parlamentssitzung legte durch ihr Abstimmungsergebnis den Grundstein für den Aufbau einer serbischen Kommission. Sowohl die serbische, als auch die italienische Kommission erhoffen sich von den europäischen Ländern eine finanzielle Unterstützung, um weitere Untersuchungen durchführen zu können.

 

Die erste Sitzung der serbischen Kommission wird Ende August oder Anfang September in der im Südosten Serbiens gelegenen Stadt Vranje stattfinden. Dazu werden Experten und Wissenschaftler zusammenkommen. Laketic erwartet eine erfolgreiche Arbeit und verspricht einen vorläufigen Bericht für Ende 2020. Den wohl stärksten Gegenwind erhält die Kommission von der NATO, die einen Zusammenhang zwischen abgereichertem Uran und Gesundheitsrisiken leugnet. Bis heute widerlegt die wissenschaftliche und medizinische Forschung des Ad-hoc-Komitees der NATO diese Verbindung.

 

Laketics rhetorische Frage „Wenn Uran nicht schädlich ist, warum wird so viel Geld dafür ausgegeben, warum wird es nicht einfach in die Umwelt geworfen?“ bestärkt ihn jedoch darin, die Nachwirkungen des Uranwaffen-Einsatzes der NATO 1999 weiterhin genauestens zu untersuchen.

 

Gian Piero Scanu und Darko Laketić         

Außerdem begann eine Initiativgruppe von Bürgern Serbiens, die von Prof. Dr. Srdan Aleksic geleitet wird, bestehend aus Wissenschaftlern, Juristen und öffentlichen Persönlichkeiten, schon im Februar die Vorbereitung für die Einreichung von Klagen in Bezug auf die NATO-Mitgliedsstaaten, die während der Aggression in Jugoslawien abgereichertes Uran verwendet haben. Dieser Umstand führte im Juni unter anderem zu der hiesigen Nis-Konferenz.

 

Als Ausdruck weiterer Zusammenarbeit nach der großartigen Erfahrung mit der Konferenz, wo der Austausch mit Srdan Aleksic und anderen Kollegen intensiviert wurde, werden beide Seiten, ICBUW und das Aleksic-Projektteam, weiterhin interagieren und begrüßen die Unterstützung der italienischen Kommission.

 

 

Weiterführende Informationen:

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25078&css=print

https://www.fit4russland.com/widerstand/1927-italien-wird-serbien-helfen-bei-der-untersuchung-der-nato-bombardierungen-1999-mit-abgereichertem-uran

Serbien will NATO wegen Einsatzes von Uranmunition verklagen