23. August 2017

ICBUW Deutschland: Aktionen gegen den NATO-Gipfel, Brüssel, 24.-26. Mai 2017

Bericht
ICBUW-Arbeitstreffen in Leuwen

Auf Einladung der Belgischen Koalition zur Ächtung von Uranwaffen nahmen Birgit Malzahn (Sprecherin) und Prof. Manfred Mohr (Sprecher) für ICBUW Deutschland an diesen Aktivitäten und Veranstaltungen teil. Das Vorhaben wurde von der deutschen IPPNW unterstützt.

Es war eine sehr erlebnisreiche Zeit. Sie begann mit der Teilnahme an einer Protestaktion der Friedensbewegung in Leuwen, vor dem Rathaus der Stadt – einer wunderschönen, sehr lebendigen Universitätsstadt am Rande von Brüssel, die im 1. Weltkrieg schwerste Gräueltaten durch die deutschen Truppen erleiden musste. In jeder Woche treffen sich die „Women in black“ an dieser Stelle zu Antikriegsaktionen.

Im Anschluss ging es spätnachmittags zum Nordbahnhof in Brüssel, wo sich der große Protestmarsch gegen den NATO-Gipfel formierte. Mit der Kernbotschaft „Trump is not welcome“ setzte er sich schließlich in Bewegung – bunt und laut, mit vielen jungen Menschen. Insgesamt waren über 12.000 gekommen. Wir nutzten den Zug und die nachfolgenden Veranstaltungen, um einen in drei Sprachen (deutsch, englisch, französisch) verfassten Flyer zu verteilen, der die Ziele der Antiuranwaffenbewegung aus der Sicht von ICBUW Deutschland umreißt (link).

Am folgenden Tag fand in Brüssel eine Konferenz von NGOs bzw. der Friedensbewegung statt, gewissermaßen der „Gegengipfel“. Schwerpunktmäßig ging es um die NATO- Kriegseinsätze und die Hochrüstungspolitik der NATO-Staaten. Alles drehte sich um die Frage, wie man zu einer Welt ohne NATO, als einer aggressiv und global agierenden Kriegsmaschine, gelangen kann. ‚Die gut besuchte, von großem Engagement und kritischem Elan geprägte Veranstaltung hatte neben Plenarrunden eine große Reihe von Arbeitsgruppen und Sonderforen. Eine davon stand unter dem Thema: „Militärintervention und die Friedensbewegung“ – behandelt wurde der Jugoslawienkrieg der NATO. Nach einer Einführung durch George Berghezan aus Belgien referierte ICBUW-Koordinator Doug Weir zu „The use and legacy of depleted uranium weapons in the Balkans“ (link). Moderiert wurde die mit viel Diskussionsstoff angefüllte Veranstaltung durch Ria Verjauw von der belgischen Antiuranwaffenkoalition.

Sie hatte auch zum abschließenden (internationalen) ICBUW-Arbeitstreffen am 26.5. nach Leuwen eingeladen, das in der dortigen Jugendherbergseinrichtung stattfand. Hier wurde, u.a. anknüpfend an den Workshop des Vortages, der Start eines Kosovoprojekts beschlossen, das von unserem holländischen Freund und Kollegen Henk van der Keur koordiniert werden soll. Einen weiteren Beratungsschwerpunkt bildete die Bündelung/Aktivierung der Ressourcen von ICBUW.

Mit vielen Eindrücken und neuem Arbeitsschwung kehrte die „ICBUW-Delegation“ nach Deutschland zurück…

Bild-Beschreibung: ICBUW-Arbeitstreffen in Leuwen:
hinten, von links: Doug Weir (Int. Koordinator), Henk van der Keur (Niederlande)
vorn, von links: Birgit Malzahn, Riitta Wahlstrom (Finnland), Ria Verjauw (Belgien), Rae Street, Pat Sanchez (beide UK), Manfred Mohr